Zuhause II

Jetzt ist er weg

Heute ist einer der langersehnten Tage in der Geschichte vieler langersehnter Bullischrauber-Tage: Die Übergabe vom blauen Wunder in die heiligen Hallen der Spachtler und Lackierer. Zwei lange Monate habe ich fast ununterbrochen geschraubt, gejubelt, geschliffen, geflucht, gestrichen und gezweifelt. Jetzt verstehe ich, warum manche Menschen 30 Jahre benötigen, um ihr Lieblingsauto zu restaurieren.

Nun ist er also weg und meine Schrauberhände haben einige Wochen Zeit, die Schürfwunden zu heilen und das Schwarze aus den Fingernägeln wachsen zu lassen. Bürsten hilft da nämlich schon lang nicht mehr. Die letzte Woche war besonders anstrengend, irgendwie ist da ja der Tank über den Winter durchgerostet und musste ’schnell noch‘ provisorisch dichtgemacht werden. Dieselpfützen auf Linoleum sind übrigens eine sehr rutschige Angelegenheit. Autsch.

Das Armaturenbrett musste ausgebaut und die Türen entfernt werden, um auch dem letzten Rost-Rest den Kampf anzusagen. Braucht man wirklich die ganzen bunten Kabel da vorn? Zum Glück war das Wetter meist fantastisch und ein paar fleißige Helfer mir wohlgesonnen. Bei der Einfahrt zur Garage am Stadtrand kommen mir inzwischen schon leicht heimische Gefühle: Der Kirschbaum stand in voller Blüte, gegenüber im Komplex nisten ein paar freundliche Wespen und so ein Campingstuhl ist während der Kaffeepause echt bequem.

Ich bin ein wenig erleichtert und auch stolz, das alles soweit geschafft zu haben, um gleichzeitig besorgt und aufgeregt den nächsten großen Tag herbeizusehnen. Die Rückkehr vom blauen Wunder. Soviel sei schon verraten: Dann nicht mehr in blau!

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