Fundstücke

Sommer in der Flasche

Erinnert ihr Euch an den letzten Sommer? Ja, genau der, der eigentlich kein Sommer war. Aber das, was von ihm übrig blieb, konnte ich mir mit Hilfe eurer Empfehlungen immerhin flaschenweise abfüllen.

Die im Juli gepflückten Schwarzen Johannisbeeren wurden sofort mit reichlich Wodka aufgegossen und braunem Zucker vermixt, eine Stange Zimt kam auch dazu. Dann wurde bis Weihnachten immer mal wieder umgerührt und ein Löffel probiert. Das war am Anfang noch nicht so richtig lecker.

Zum Fest musste dann umgefüllt werden, ich konnte ja die Verwandten schlecht mit einer großen Kanne Schnaps beschenken. Also: Kleine Flaschen mit Korken besorgt und das Verkorkungsgerät hervorgekramt.

Verkorkungsgerät? Als ich das Teil mal auf dem Flohmarkt erworben habe, wusste ich auch nicht ansatzweise, was es ist oder wozu ich es einmal brauchen könnte. Das Matrioschka-Gewand hat einfach den Kauf-mich-Impuls ausgelöst. Und während Euro und Ware den Besitzer tauschten, klärte mich der alte Herr netterweise über den Gebrauch von Verkorkungsgeräten auf.

Das Ganze grenzt zwar irgendwie an Zauberei, ist aber dennoch recht simpel: Der Korken wird im Wasserbad erhitzt und zieht sich zusammen. Dann zieht man den Kopf der Holz-Puppe bis zum Anschlag heraus, legt ihr den Korken in den Bauch, setzt sie auf die Flasche und presst den Korken unten wieder raus. Im Inneren der Puppe wird er noch mehr zusammengedrückt, im Flaschenhals dehnt er sich dann sofort wieder aus und sitzt fest.

Es geht bestimmt auch einfacher. Aber ganz sicher nicht schöner. Und sehr sehr lecker war’s am Ende auch noch. Auf Euch!

 

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