Georg Büchner - Last Night In Rostock
Rostock

Last night in Rostock: Keine Rettung für die „Georg Büchner“

Als am Montag das Gerücht die Runde machte, die letzten Stunden der Georg Büchner hätten nun endgültig geschlagen, hatte man sich gegen Abend nochmals am Stadthafen versammelt. Mit Musik, Bier, Blumen und Wut im Bauch. Ich habe zu Beginn des Jahres schon einmal hier und hier über das Drama berichtet, inzwischen ist (für mich) zu viel passiert, als das ich es noch in Worte fassen könnte. Nach einem ewig andauernden Hin und Her, vielen Hoffnungsschimmern und großen Enttäuschungen stehen nun also alle Zeichen auf Abschied. Begleitet von kuriosen Machenschaften wandert ein großes Stück Kolonial- und DDR-Geschichte in die Schrottpresse. Shame on you, Rostock.

Last night in Rostock: No hope for “Georg Büchner”

This could be the last sad night for our beloved old ship in the city harbour, she will be scrapped very soon. So today I took the chance to say good-bye again, next to some other angry people. Can’t belive this is happening with such a historical monument.

Georg Büchner - Last Night In Rostock

Georg Büchner - Last Night In Rostock

Georg Büchner - Last Night In Rostock

Georg Büchner - Last Night In Rostock

Georg Büchner - Last Night In Rostock

 

10 Comments

  • sternenzauber13

    Wieder ein Teil mehr DDR Geschichte, die verschwindet.
    Schade, habe gern nach dem alten „Kahn“ geschaut, wenn ich in Rostock bin/ war. Auch für mich Nostalgie…
    Manche Dinge können wir aber auch in Gedanken weitertragen und uns daran erinnern.

    LG Diana

  • Hanna

    Ach wie schade, ich war zwar selbst noch nicht in Rostock und kenne daher auch die Georg Büchner nicht, aber es ist einfach traurig, wenn ein Teil der Stadt verschwindet, der zum einen einen besonderen geschichtlichen Hintergrund besitzt und zum zweiten Teil eines Stadtbildes ist, was man gewöhnt ist und mag.

    Ich (und viele andere) muss mir seit Jahren mit ansehen, wie meine Heimatstadt durch falsche politische Entscheidungen immer mehr „verfällt“ und alle wichtigen Standorte, die die Stadt so liebenswert gemacht haben nach und nach verschwinden. Da kann man einfach nur mit dem Kopf schütten. Mehr nicht.

    Ich hoffe, dass dir die GB durch schöne Photoaufnahmen wenigstens gut und lange in Erinnerung bleibt;)

  • hafensonne

    Der erste Schlepper ist schon angeschlagen. Nr. 2&3 werden heute noch erwartet. Eventuell geht es dann erst morgen los. Die GB-Geschichte ist in der an peinlichen Geschichten nicht armen Stadt Rostock (Volkstheater, Stephan Jantzen) aktuell wirklich die peinlichste. Man fragt sich wirklich, warum denn nicht mal die Stadt selbst den Dampfer kauft und den Schrottpreis einstreicht, anstatt die Millionen dem Großen Unbekannten in den Rachen zu werfen. Allein für die letzte existierende 2-Kolben-Maschine sollen schon Unsummen geboten worden sein. Man fasst sich da doch echt an den Kopf. Wir haben einen Bürgermeister, der einen Haufen Schrott (mehr ist von der Undine, die in Dresden vergammelt) nach Rostock holen will, aber ein vor Ort existentes, prinzipiell noch brauchbares Schiff einfach mal so verschenkt. Und wie ein Trägerverein jahrelang völlig unbemerkt sechststellige Schulden aufhäufen konnte, ohne mit den Einnahmen wenigstens das Schiff zu erhalten, sollte auch noch dringend hinterfragt werden. Für mich ist das alles unfassbar.

  • Hanseatin

    Liebe Nähmarie,

    nun ist die Büchner tatsächlich für immer weg :(

    Ich konnte ihr heute vom Steg aus auf ihrem ersten Abschnitt ihrer langen Reise noch einmal zuschauen und ein paar Erinnerungsfotos machen. Diese habe ich z.T. auf meinem Blog (hanseatenzauber.blogspot.de) in einem Abshiedspost veröffentlicht. Wenn Du magst, dann bist Du herzlich eingeladen, sie Dir anzuschauen!

    Auch wenn es hier aus Rostock nur diese traurigen Neuigkeiten gab, so hoffe ich, dass Du wenigstens schöne Tage in Berlin hattest!

    Alles Liebe für Dich,
    die Hanseatin

    • Michael Kayser

      hallo zusammen, ich hatte 2 mal das große Glück auf der Georg Bücher zu übernachten. Einmal habe ich mit dem „Wachhabenden“ die Feuerrunde gemacht. Dabei konnte ich von der Kommandobrücke bis zum Kiel das Schiff besichtigen. Interessant war auch die relativ seltene 2 Takt Dieselmaschine.
      Ich erinnere mich gern an dieses Schiff.

  • Söffner

    Damals war die DDR froh, wenn sie freie Auslandstonnage kaufen konnte; heute ist man nicht mal in der Lage, ein Denkmal zu erhalten.
    Klar dass man nicht jedes erstmal angekaufte Schiff bis Ultimo behalten konnte- ich habe z.B. die Umbenennung der EMA („Ernst Moritz Arndt“) zu „Kypros (Beheimatung Famagusta) in W’mde. miterlebt.
    Aber die Büchner als Lehrschiff haben viele in Erinnerung; allein das hätte zum Erhalt motivieren müssen!

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