Zuhause

Übermieter

Nur eine kleine Wohnung unterm Dach. Kein Balkon, kein Wintergarten, kein Wäscheplatz hinterm Haus. Aber (und Roboti hat es an einer anderen Stelle in diesem Blog schon bemerkt): Ich habe eine Quasi-Dachterasse. Also mit viel Fantasie, Schwindelfreiheit und nur, wenn die Teerpappen noch nicht zu heiß geworden sind. Kletter ich bei den ersten warmen Sonnenstrahlen im Mai aus dem Dachfenster und lass meinen Blick über die Dächer der Stadt schweifen, mag ich diese unisolierte Dachwohnung mit ihren 35°C im Hochsommer und  Kühlschranktemperaturen im Winter jedes Jahr ein bisschen mehr.

Zu meiner Linken hat man freie Sicht auf einen alten Kran der ehemaligen Neptun-Werft. Lieblingsdenkmal, Postkartenmotiv, Desktophintergrund.

Geradeaus lässt sich die Warnow fast erahnen. Diese bringt auch die entsprechende Fauna mit sich: Ohne Möwengeschrei in der Morgendämmerung würde mir etwas fehlen.

Und rechts taucht die Abendsonne die klassische Fassade des Rostocker Studentenviertels regelmäßig in orange-rotes Licht.

Dieses Jahr muss ich meine 6m² Luxus aber vorübergehend abtreten: Gleich zwei Möwenpaare haben sich dazu entschlossen auf der Dachetage für ihre Arterhaltung zu sorgen. Da bin ich natürlich unerwünscht, was mir beim letzten Besuch durch einige Möwenfreunde mit viel Geschrei und bedrohlichen Sturzflügen ziemlich deutlich gemacht wurde.

Während auf der rechten Seite noch gebrütet wird…

…wird auf der linken schon gefüttert.

Das lässt sich glücklicherweise auch aus dem Nähzimmer beobachten und entlockt mir regelmäßig Laute der Entzückung.

Ach, sie wachsen so schnell!

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