Unterwegs

Urlaubstagebuch // Usedom

Etwas Sand rieselt aus den letzten Seiten des Urlaubstagesbuches, denn von Berlin ging es geradewegs nach Usedom. Naja nicht ganz, ein Zwischenstopp in Rostock musste sein, um die Beute aus dem VintageWarenhaus sicher nach Hause zu bringen und wieder Platz in der Reisetasche zu gewinnen.

Ostseebad Zinnowitz hieß das auserwählte Insel-Ziel. Ort meiner Kindheit, Jugend und zugleich der sonnenreichste Deutschlands. Ich Glückskind.

Nun ja, wenn sich allerdings einen ganzen Sommer lang die Sonne einfach mal überhaupt nicht richtig blicken lässt, so ist sie auch in Zinnowitz schwer zu finden… Also mussten Windschutz, Badehose und Luftmatratze in der Reisetasche bleiben.

Stattdessen wurden in alter Einwohner-Manier die Füße ins Wasser gehalten und zugleich verständnislos und anerkennend auf die im kalten Meer badenden Urlauber geschaut. Wichtig ist dabei der Satz: „Unter 20°C geh‘ ich nicht in die Ostsee.“ Am besten kopfschüttelnd ausgesprochen. Das wird einem quasi in die Wiege gelegt und dient als verstecktes Erkennungszeichen unter Einheimischen.

Pflichtprogramm bei jedem Zinnowitz-Besuch ist natürlich der Gang zur Seebrücke, die Flaniermeile entlang, um nach den alten und neuen Touristenattraktionen zu sehen.

Besuchermagnete wie die Tauchgondel am Ende der Seebrücke. Hineingehen, nach unten fahren und einen kurzen Videofilm über die Ostsee anschauen. 8 Euro. Oder davor stehenbleiben und die hinein- und herausströmenden Besucher beobachten. Unbezahlbar.

Ein Ostseeurlaub-Klassiker: Mindestens 20 Bilder knipsen um eine fliegende Möwe zu erwischen.

Recht fotogen dagegen, die Nebelkrähe im Möwenrevier.

Hier endete unser kurzer Ausflug, leider. Aber das ist nicht ganz so schlimm, denn wir kommen sicher bald wieder mal vorbei. Und dann versuchen wir das nochmal mit dem Sonnenstunden-Rekord und der Wassertemperatur, liebe Insel.

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